Zu kalt, zu sauber, zu geordnet. Ich höre kein Hupen der zahlreichen TukTuks, kein Meeresrauschen, sehe vieeel zu wenig Tiere, vieeel zu wenig Pflanzen. Ich schlafe viel zu ruhig (keine A/C) und vieeel zu bequem in meinem eigenen Bett.

All das denke ich als ich aus Sri Lanka zurück ins kalte, winterliche Deutschland komme - ich will zurück!!!

 

Januar 2022: "Ehrwürdige Schöne" heißt die Insel. Und das zu Recht. Denn das kleine Land, das mit 65 525km² nicht mal so groß ist wie Bayern, hat so einiges zu bieten. Nie zuvor habe ich so eine Artenvielfalt auf kleinstem Raum gesehen. Allein im Garten unseres Freiwilligenhauses konnte man neben den verschiedensten Pflanzenarten die unterschiedlichsten Tiere wie Affen, Streifenhörnchen, Vögel, Fledermäuse, Katzen, Glühwürmchen, Komodowarane und andere Reptilien und Insekten beobachten. 

In Sri Lanka habe ich erneut Freiwilligenarbeit geleistet. In dem Umweltschutzprojekt "One earth - one nature" ging es um Mangrovenaufforstung, Ecobricksbau, nachhaltige Landwirtschaft und Strandsäuberungen.  


Unser Freiwilligenhaus lag in Unawatuna, einer kleinen Bucht, im Südwesten der Insel, in der Nähe der Stadt Galle, dessen Fort auf der Halbinsel,  zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Unawatuna selbst ist ein kleiner Ort mit einigen Unterkünften, Tauchschulen sowie einer kleinen Einkaufsstraße in der es vor allem Souvenirläden  und richtig gutes Streetfood gibt. Das beste hier ist jedoch Baby’s Bistro (allergrößte Empfehlung!!!): hier gibt es das beste Essen und den leckersten Cocktail in ganz Sri Lanka: Dhal Curry und Passion Mojitos :)



An unserem ersten Wochenende ging es ins innere des Landes, ins Bergland. Nach dem Wildwasserrafting auf dem Kelani Fluss nahe der Stadt Kitugala, kamen wir gegen Abend schließlich in Kandy an. Am Kandy Lake liegt der heiligste Tempel der buddhistischen Singhalesen, der Zahntempel. Der Eckzahn Buddhas wurde der Überlieferung zufolge nach seinem Tod (um 489 v. Chr.) aus seiner Asche geborgen und nun hier aufbewahrt. Vor dessen Schrein legen die Gläubigen zu allen Tageszeiten Blumen nieder. 

Am Samstag ging es als erstes auf den Ambuluwawa Turm, der auf dem gleichnamigen Berg hoch über der Stadt Gampola steht. Spiralförmig schlängeln sich die schmalen Stufen bis zur Spitze, von der man eine wunderschöne Aussicht auf Sri Lanka’s Bergland hat. Ein Großteil dieses Landes wird für den Anbau von Tee genutzt. Auf einer Teeplantage wurde uns gezeigt, wie man u.a. den berühmten Ceylon Tee anbaut und zubereitet.

Die nächste Nacht verbrachten wir in Ella, einer kleinen Stadt mitten in den Bergen mit vielen Cafés, Bars und einigen wenigen Unterkünften. Von hier aus ging es schon zum Sonnenaufgang auf den Little Adam’s Peak. Der Ausblick auf die Umgebung von Ella bei Sonnenaufgang war einfach wunderschön und unvergesslich. Nach dem Frühstück ging es dann schließlich zur Nine Arches Bridge. Wie bereits der Name verrät, besteht die Brücke aus insgesamt neun Bögen, die im Jahre 1923 errichtet wurden.

Unser Rückweg nach Unawatuna führte am Yala Nationalpark vorbei. Um Elefanten zu sehen, muss man noch nicht einmal in den Nationalpark hineinfahren. Viele Elefanten stehen am Straßenrand, am Rande des Nationalparks. Insgesamt haben wir acht Elefanten gesehen, die teilweise seeeeehr nahe an unseren Van herangekommen sind.




Wie bereits erwähnt, bestand ein Teil meiner Arbeit aus der Pflanzung und Pflege neuer Mangroven-bäume. Mangroven sind salztolerante Pflanzen, die in Flüssen oder an Küsten vorkommen. Charakteristisch sind ihre auffallenden, robusten Wurzeln, die nicht nur zahlreichen Tierarten Nahrung und Unterschlupf bieten, sondern Küsten und Strände auch vor Über-schwemmungen schützen. Somit sind Mangroven wahnsinnig wichtig für die Umwelt.

In einem kleinen angelegten Garten, am Rande des Koggala Sees, pflanzten wir einmal in der Woche neue Mangrovensetzlinge. Sobald diese dann groß genug sind (nach ca. 1- 1 1/2 Jahren), werden sie an verschiedene Ufer gepflanzt. An einem Arbeitstag ging es schließlich mit einigen kleinen Mangrovenbäumen auf Bootssafari. Stück für Stück fuhren wir mit dem Boot am Ufer entlang und pflanzten die Bäume. An diesem Tag haben wir außerdem so viele Tiere gesehen und noch mehr über die Bedeutsamkeit und den Nutzen der Mangroven erfahren.


Entlang der Küste findet man rund um Sri Lanka eigentlich einen Traumstrand nach dem Anderen. So auch in Hikkaduwa. Unser zweites Wochenende verbrachten wir hier ganz entspannt am Strand mit den allerschönsten Sonnenuntergängen am Ende des Tages.


Zufälligerweise haben wir genau an einem Regentag einen Kochkurs gebucht. Natürlich wollten wir gerne wissen, wie man Dhal-Curry, unser Lieblingsessen, das wir seit 3 Wochen gefühlt jeden Tag aßen, zubereitet. Dafür ging es zunächst einmal auf den Markt um alle Zutaten einzukaufen. Wir kauften Gemüse für verschiedene Currys und natürlich gaaanz viele Gewürze. Während uns das srilankische Essen anfangs oft noch zu scharf war, konnten wir hinterher gar nicht genug davon bekommen. Wir kochten ein Auberginen-Curry, ein Süßkartoffel-Curry, ein Bohnen-Curry, ein Blumenkohl-Curry und natürlich unser Dhal-Curry. Dazu gab es Reis und Pappadam, ein dünner frittierter Fladen aus Linsenmehl. 


Mit dem Zug ging es schließlich nach Mirissa. Die Zugfahrt an sich ist in Sri Lanka schon ein echtes Highlight. Für rund 60km von Hikkaduwa nach Mirissa bezahlt wir umgerechnet 17cent(!). In Mirissa angekommen, ging es als erstes auf den berühmten Coconut tree hill. Von dem mit Palmen übersäten Hügel hat man einen traumhaften Blick auf den indischen Ozean und den Strand von Mirissa. Tatsächlich konnten wir von dort aus sogar Schildkröten in der Bucht schwimmen sehen 😍. Den Rest des Tages/Abends verbrachten wir in Sri Lanka’s Surf-Spot Nr.1 - in Weligama.


“Ayubowan saha bohoma istouti” - das ist Sinhala und bedeutet übersetzt  Auf Wiedersehen und Vielen Dank!  

Sri Lanka ist definitiv eine Reise wert und ich möchte unbedingt noch einmal wiederkommen. Auch auf dieser Reise habe ich super nette Mädels kennengelernt, die innerhalb kürzester Zeit zu Freundinnen geworden sind 

Februar 2022: 1. Stopp: Chicago - Auf die Sonne Sri Lanka’s folgte die Kälte Chicagos 😀 Von 30 Grad in Unawatuna runter auf -7 Grad bei der Landung in Chicago. Brrrr 🥶 Auf den ersten Blick sieht die Stadt, die lange versucht hat mit New York zu konkurrieren, aus wie „ihre Schwester“, nur um ein Vielfaches kleiner.

 

Beschreibt an welcher Ecke sie schon war, denn sie kennt immerhin dies und das“, singt Clueso in seinem Song „Chicago“, den ich früher so oft und gerne gehört habe.

 

Nachdem wir eine Woche in Chicago verbracht haben, würde ich folgendes beschreiben: den Millennium Park mit der berühmten Stahlskulptur Cloud Gate, besser bekannt als The Bean, den Lake Michigan, der zu dieser Jahreszeit noch ziemlich zugefroren war, den Broadway, sowie die vielen hohen Gebäude rund um den 442m hohen Willis Tower. Mein persönliches Highlight war aber das Haus der “McCallisters” aus dem Film “Home Alone” 😍. Allein durch die Straßen zu fahren und sich die schönen Häuser nahe am Lake Michigan anzusehen war super spannend und wir haben die ganze Zeit nach dem Pickup der "klebrigen Banditen" Ausschau gehalten 😀.


2. Stopp: FloridaRein in den Sunshine-State in dem, obwohl es überall wie in einem Freizeitpark aussieht, gefühlt  hauptsächlich alte Leute wohnen. Bingo und Golf sind hier an der Tagesordnung 😀🙈.

Als ich das letzte Mal vor 8 Jahren hier war, hat es mir irgendwie alles besser gefallen. Einerseits ist es wunderschön, das Wetter ist ein Traum, andererseits ist mir vieles zu akkurat und zu spießig. Nichtsdestotrotz haben wir in Florida 2 wunderschöne Wochen verbracht. 14 Tage mit einem schönen Sonnenuntergang nach dem anderen, einem Besuch bei der Familie, sowie der ältesten Stadt Amerikas, St. Augustin und schließlich Siesta Key (mit einem der allerschönsten Sandstrände, den ich je gesehen habe).

Den Abschluss unserer dreiwöchigen Rundreise bildete dann Miami. Hier haben wir direkt am berühmten Ocean Drive in Miami Beach übernachtet. Da gerade Spring Break war, war es voll und vor allem teuer. Nichtsdestotrotz haben wir im "Hollywood Lateinamerikas" super schöne Tage mit der richtigen Mischung aus Entspannung am South Beach und Party am Ocean Drive verbracht.


März 2022   3.Stopp: Aloha! Mein Wanderurlaub auf Hawaii 🌺  - "Oh man! Diesen Ort gibt es wirklich!", denke ich, als die Inselkette von Hawaii mitten im Pazifik am anderen Ende der Welt auf einmal vor unserem Flugzeug auftaucht. Nach einem 12 Stunden Flug war ich endlich auf Oha'u.

Auch auf Hawaii war es, wie schon in Miami, sehr teuer. Durch den Lockdown und die Grenzschließungen haben die meisten Hostels schließen müssen, da keine Touristen mehr gekommen sind. Nun gibt es auf Oha'u nur noch seeehr wenige und damit auch sehr wenig bezahlbare Unterkünfte und dafür umso teurere Hotels (besonders während Spring Break).

Auf meinem Tagesplan stand neben Surfen und Schnorcheln vor allem eins: WANDERN. Auf Oha'u gibt es unglaublich viele schöne Wanderrouten. Eine der bekanntesten ist der Weg auf den Diamond Head, eines der Wahrzeichen von Honolulu. Die Spitze des 232m hohen Kraters erreicht man nach ungefähr 30 Minuten. Von hier hat man einen unfassbar tollen Ausblick auf Honolulu, die Hauptstadt Oha'us sowie auf den berühmten Waikiki Beach.

 

Andere Trails, die man auf Oha'u auf keinen Fall verpassen sollte:

 

Koko Crater Trail

Definitiv eine der anstrengendsten Wanderungen, die die Insel zu bieten hat. Insgesamt führen 1048 Stufen hinauf auf einen weiteren Kraterrand, wobei die Stufen eigentlich ehemalige Schienen sind. Hier wurden während des zweiten Weltkriegs Vorräte in einen an der Spitze liegenden Bunker gebracht. Auch wenn man öfters eine Pause machen muss, ist man auch hier in ca. 30 Minuten oben angekommen und wird mit einem wahnsinnig schönen Ausblick auf den Osten der Insel sowie Hanauma Bay belohnt.

Haunama Bay ist eine ganz besondere Bucht. Auch hier spürt man die Liebe und Verbundenheit der Hawaiianer zur Natur. Um sie zu schützen ist die Bucht an nur 5 Tagen in der Woche für nicht mehr als 1400 Besucher (40 Gäste/ alle 10 Min) pro Tag geöffnet, die für einen Besuch jeweils 25$ zahlen und vor Eintritt einen Film schauen, in dem u.a. erklärt wird, warum es so wichtig ist, die Natur zu schützen. In der Bucht kann man super schnorcheln und Fische beobachten. die nur hier vorkommen, wie zum Beispiel den hawaiianischen Staatsfisch, den Humuhumunukunukuapua'a 🐠

 

Kuliouou Ridge Trail:

Der Kuliouou Ridge Trail ist ein ganz besonders schöner und abwechslungs-reicher Wanderweg, der insgesamt 3-4 Stunden dauert. Nachdem man ein ganzes Stück durch den Wald gegangen ist, wird der Weg steiler bis man schließlich über 380 Stufen den Gipfel erreicht. Die Natur ist auch hier einfach nur genial. Mal wandert man durch Tannen- und Kiefernwälder, sodass es gut auch irgendwo in Deutschland sein könnte, dann auf einmal findet man sich im tiefsten tropischen Regenwald mit Bergen, Hügeln und einem Sound und Geruch der seinesgleichen sucht, wieder. Die Aussicht über den gesamten Süden und Osten der Insel ist ebenso beeindruckend.

 

Olomana/"Three peaks"-Trail:

Die Three Peaks Wanderung war definitiv die gefährlichste Wanderung, die ich auf Hawaii und auch überhaupt je gemacht habe. Beim Aufstieg auf die jeweiligen Gipfel muss man mit Hilfe von Seilen senkrecht nach oben klettern. Hier sollte man auf jeden Fall keine Höhenangst haben und jeden Schritt mit Bedacht setzen, da es an den Seiten oft steil bergab geht. Nachdem man den dritten Gipfel erreicht hat, muss man den ganzen Weg wieder zurück gehen (d.h. man kann sich auch entscheiden nicht alle drei Gipfel zu besteigen, sondern auch nur einen oder zwei). Belohnt wird man natürlich auch hier mit einer unfassbaren Aussicht auf die einzigartige Natur Oha'us.

 

"Stairway to heaven"-Trail:

Ehrlich gesagt habe ich Hawaiis wohl bekanntesten Wanderweg leider gar nicht gemacht. Dafür muss man wissen, dass der Weg hinauf über die Stufen mittlerweile illegal ist. Es gibt aber auch einen legalen Weg, der quasi "von hinten" hinauf führt. Oben angekommen kann man auch ein Stück die Stufen hinuntergehen um wirklich auf den Stairway to heaven zu sein.

 

Ein Tag auf Hawaii beginnt in der Regel vor dem Sonnenaufgang und endet dann oft relativ früh mit dem Sonnenuntergang (da man so müde ist 🙈). Um den Sonnenaufgang zu sehen (z.B. am Lanai Beach) oder um am Waikiki Beach einen möglichst guten Platz zum Surfen im Wasser zu haben, steht man zwischen 5 und 6 Uhr auf (spätestens um 8 Uhr ist es im Wasser voll von Surfern und gerade wenn man noch nicht sicher lenken kann, kann es schon mal gefährlich werden).

Den allerschönsten Sonnenuntergang erlebten wir tatsächlich auf einer Segeltour am Waikiki Beach, begleitet von Meeresschildkröten und Buckelwalen. 

 

Fazit: Hawaii ist wunderschön, keine Frage! Es ist aber auch einfach verdammt teuer! Eigentlich wollte ich länger bleiben und auch die anderen Inseln besuchen, aber das konnte ich mir irgendwann nicht mehr leisten. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte, Oha’u zu besuchen, glaube aber dass es noch viele andere (zum Beispiel asiatische oder südamerikanische) Inseln gibt, die ähnlich sehenswert sind, aber eben um einiges günstiger. Hawaii hat mein Budget so beansprucht, dass ich mich spontan dazu entschlossen habe, nach Alaska zu reisen. Und so ging es also vom 50. US-Staat in den 49.

 



4.Stopp: Alaska - Erneut ging es aus dem tropisch, sonnigen Hawaii in die Kälte. Der 49. US-Staat liegt neben Kanada, bildet den nordwestlichen Abschluss des Kontinents Nordamerika und ist der größte und wahrscheinlich auch kälteste Bundesstaat der USA. Für 5 Tage wollte ich in der größten Stadt Anchorage am Fuße des Chugach Nationalparks bleiben. Zwar hatten sich Landschaft und Temperatur im Vergleich zu Hawaii komplett verändert, aber auch hier wollte ich hauptsächlich wandern gehen. Der Chugach State Park eignete sich dafür perfekt. Die Chance hier auf Braun- oder Schwarzbären zu treffen ist zu bestimmten Jahreszeiten relativ hoch. Glücklicherweise konnte ich hier ohne gefährliche Tierbegegnungen durch den Schnee wandern. Stattdessen habe ich mir diese und andere Tiere im Wildlife Conservation Center angesehen, einer Organisation, die sich um den Schutz, der Forschung und Pflege der heimischen Wildtiere kümmert. Sie ist unter anderem dafür verantwortlich, dass es hier sowie in Kanada wieder freie und wilde Bisonherden gibt, nachdem vor über 100 Jahren durch den Menschen fast ausgerottet wurden.

Nach 5 entspannten Tagen ging es weiter in den zweitgrößten Staat der Erde: Kanada. 

Anfang April 2022: “Kanada? Zu dieser Jahreszeit? Du weißt schon, dass es dort noch Winter ist???”
Als ich erzählt habe, dass ich Anfang April mit dem Camper-Van durch die Nationalparks der Rocky Mountains im Westen von Kanada reisen wollte, wurde ich nicht selten komisch angeguckt. “Ist das nicht noch vieeeel zu kalt?” Im Nachhinein kann ich sagen: „Jaein!“. Denn von wirklich viel Schnee bis hin zu 19 Grad und Sonnenschein war alles dabei. Zudem hatte ich einfach Bock auf einen legendären Roadtrip und Natur en masse!

Bevor es losging, habe ich zunächst 5 Nächte in Calgary übernachtet. Calgary ist eine Stadt mit vielen Einwohnern aber einer überschaubaren Menge an Sehens-würdigkeiten, sodass 5 Tage hier wirklich reichlich sind. 

Nachdem ich meinen Camper, nahe der Stadt bei Cruise Canada abgeholt hatte, wollte ich dir “kleinen” Berge, die mir schon von Calgary aus aufgefallen sind, besuchen: los ging es in Richtung Rocky Mountains

Die ersten Tage verbrachte ich in Banff, einem kleinen charmanten Ort mit rund 6000 Einwohnern. Hier kann man unter anderem heiße Quellen besuchen oder sogar in diesen baden, Ski fahren oder einfach durch den Ort mit seinen kleinen Cafés, Restaurants und Läden schlendern. 

Im Banff-Nationalpark, dem seit 1885 ersten Nationalparks Kanadas, findet man die berühmten Bergseen Lake Louise und Moraine Lake. Normalerweise leuchten die von Gletschern gespeisten Seen in den schönsten blau- und türkis Tönen. Leider war es zu dieser Zeit dann doch noch zu kalt, denn die Seen waren komplett zugefroren und unter einer dicken Schneedecke verborgen, sodass man sie nicht sehen konnte, dafür aber auf ihnen (Eis-)laufen konnte. 

Weiter ging es über den Icefields Parkway, ein 231km langer Highway, der bis Jasper mitten durch die Rocky Mountains verläuft. Ich hatte schon vorher gehört, dass dies eine der schönsten Straßen der Welt ist und kann wirklich sagen: “Ja!”. Normalerweise braucht man für die 231km gute 3 Stunden. Da ich gefühlt alle 100m angehalten habe, was ich mir ansehen wollte, habe ich mehr als 5 Stunden gebraucht. Durch den wenigen Verkehr kann man generell immer anhalten. Man stoppt, schießt ein Foto oder genießt die Aussicht, weil man denkt besser wird es nicht und es wird natürlich immer noch besser:  über 3000m hohe schneebedeckte Berge, eine traumhafte Natur, unendliche Weite, Wasserfälle, Elche und Bergziegen direkt am Straßenrand. Eigentlich volles Klischee und doch genauso wie ich es beschreibe: unfassbar schön!!!

Der Jasper-Nationalpark ist ein weiterer legendärer Nationalpark, der geografisch über dem Banff-Nationalpark liegt. Hier findet das Columbia Icefield, die größte Ansammlung von Eis südlich des Polarkreises. Das Eisfeld kann man u.a. auch vom 2277m hohen Berg Whistlers Mountain sehen, auf den man mit der Skytram fahren kann. 

Mein persönliches Highlight war allerdings der Maligne Canyon. Über insgesamt sechs Brücken kann man die Schlucht, die aus Eis und Kalk entstanden ist, sowie Höhlen und den Maligne River überqueren. Während der Wintermonate (bis zum 1.April) kann man sogar innerhalb der Schlucht wandern und Eisklettern.

Nachdem ich noch einige weitere Tage in dem kleinen Ort Jasper geblieben bin, bin ich die gesamte Strecke über den Icefields Parkway und weiter bis nach Calgary wieder zurück gefahren und habe den Camper dort wieder abgegeben. 

 

Alles in allem kann ich sagen, dass das Campen und übernachten in dem Van zu dieser Jahreszeit wirklich sehr gut möglich war. Rund um die Nationalparks ist es sehr easy zu campen, da es unzählige Campingplätze gibt. Wer mich kennt weiß dass ich echt eine Frostbeule bin und friere sobald das Thermometer unter 25 Grad fällt. Auch weil ich den Großteil der letzten Wochen in tropischen Temperaturen verbracht habe, hatte ich selbst am Anfang ein wenig Bedenken. Aber mit Wärmflasche war es nachts auch eigentlich nicht zu kalt und wie gesagt am einem Tag hatte es sogar 19 Grad und Sonnenschein. Und wenn es mir doch mal zu kalt draußen war, habe ich einfach meinen Lieblingsreisepodcast “Reisen Reisen” mit Jochen Schliemann und Michael Dietz  gehört, den ich zufällig entdeckt hatte und dann mehr oder weniger jeden Morgen und Abend durchgesuchtet habe - natürlich mit der Kanada-Folge als allererstes 😊.

Das Einzige das zu dieser Zeit ein wenig schwierig war, war dass der Winter zwar zu Ende war, der Frühling aber noch nicht richtig begonnen hatte. So hatten viele Aktivitäten, wie zum Beispiel das Eisklettern bereits geschlossen (da der Schnee zu schmelzen begann), andere Dinge konnte man wiederum nicht machen, da es dafür noch zu kalt war. 

Beim nächsten Mal würde ich definitiv im Sommer noch einmal wiederkommen. Denn auch wenn es dort sicherlich um einiges voller ist, kann man dann sehr viel unternehmen.



Mai 2022: Si, es cierto! Zum allerersten Mal hieß es ¡Hola Sudamerica! In Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens ging es los. Obwohl es so weit von Zuhause entfernt ist, fühlt es sich an, als wäre man irgendwo in Barcelona oder Madrid: die Hausfassaden und die Architektur allgemein sind sehr ähnlich und wirken sehr europäisch. Nachdem ich die Stadt in den ersten zwei Tagen auf eigene Faust erkundet habe, habe ich am dritten Tag die Gruppe kennengelernt, mit der ich in den nächsten knapp drei Wochen unterwegs sein würde. Am ersten Abend ging es typisch argentinisch Essen. 

Wer weiß was das Essen schlechthin ist? - Die Pizza (und zwar mit so viel Käse wie nur draufpasst 😀). Das südamerikanische Land hat im 19. und 20. Jahrhundert viele italienische Einwanderer aufgenommen, die die Kultur prägten. Dazu zählt natürlich auch Eis und der ganze Süßkram. Der Großteil davon enthält Dulche de Leche (wörtlich: “Süßes aus Milch”). Es ist natürlich super süß und super lecker 😋.

Das beliebteste Getränk mit großer, jahrhundertealter Tradition ist der Mate-Tee 🧉. Seit dem 19. Jahrhundert wird das bittere Teegetränk, das aus den getrockneten Blättern des Mate-Strauchs gewonnen wird, in Argentinien getrunken. 


Die Zubereitung des Mate-Tees wird richtig zelebriert und es gilt als höflich und gastfreundlich seinen Mate-Tee auch seinen Gästen, Freunden oder Familien anzubieten. Für die Zubereitung braucht man zunächst eine große Thermoskanne mit heißem Wasser. In die Kalebasse (“la calabaza”), einem ausgehöhlten und getrockneten Kürbis, werden die Mate-Kräuter gegeben, das Gefäß abgedeckt und geschüttelt. Dann wird das heiße Wasser langsam eingefüllt, bis die Mate-Kräuter bedeckt sind und im Wasser treiben. Mit einem Trinkhalm (“la bombilla”), der am unteren Ende kleine Löcher hat, damit die Kräuter im Gefäß bleiben, wird der Tee getrunken (s. auch obiges Foto). Das Teewasser wird dann immer wieder aufgefüllt, bis die Kräuter ihren Geschmack verlieren. Je öfter die Kräuter als aufgegossen werden, desto weniger bitter schmecken sie.  

 

Neben all seiner Kulinarik hat Argentiniens Hauptstadt aber noch mehr zu bieten. Buenos Aires ist die Welthauptstadt des Tangos. Egal ob auf der Avenida 9 de Julio, der breitesten Straße der Welt, im Park oder auf den zahlreichen Tango-Shows, an gefühlt jeder Ecke wird hier getanzt. Im 19. Jahrhundert  begann der Tango zunächst als Spiel/spielerischer Kampf bei dem der eine versuchte dem anderen auf die Füße zu treten. Er drückt Leidenschaft, aber auch Angst und Schmerz aus. Nachdem er zuerst als verrucht galt und vor allem in Bordellen getanzt wurde, wurde er zu Beginn des 20. Jahrhunderts, nachdem er in Paris berühmt wurde, auch in Argentinien gesellschaftsfähig. Der Tangosänger und Komponist Carlos Gardel schließlich machte den Tango durch seine Lieder weltbekannt.

Der Stadtteil “La Boca” ist auch heute noch Zentrum des Tangos. Doch nicht nur das: auch die zweite große Leidenschaft der Argentinier findet man hier: den Fußball. Im Stadion “La Bombonera” (= die Pralinenschachtel) der Boca Juniors findet unter anderem das Derby gegen den Erzrivalen River Plate statt. 


Ebenfalls in Argentinien befinden sich die Iguazú-Wasserfälle. Diese bilden das Ende des 1320km langen Flusses Iguaçu (= viel Wasser), sind Teil der Nationalparks an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien und gehören zu den sieben Weltwundern der Natur. Und das zu recht!  

Hier über diese mehr als 200 Wasserfälle auf einer Länge von 2,7km, wo es von Schmetterlingen nur so wimmelt, zu schreiben ist unmöglich, weil Worte (und auch Fotos/Videos) nicht beschreiben können, wie einmalig dieser Ort ist. In Ermangelung besserer Worte belasse ich es einfach dabei: Es war DAS SCHÖNSTE, das ich jemals gesehen habe, DER SCHÖNSTE ORT DER WELT.

Den allerschönsten Tag auf dieser Reise haben wir auf der argentinischen Seite verbracht. Nachdem wir zuerst durch den Nationalpark gelaufen sind und uns die Wasserfälle quasi von oben angesehen haben, sind wir mit einem Boot durch(!) die Wasserfälle gefahren. Durch die Sonne sah man überall Regenbögen. Wir waren klitschnass und einfach nur glücklich! 😍 

Am Abend sind wir einen einheimischen Dinner auf der brasilianischen Seite eingeladen gewesen. Da es in Südamerika zu der Zeit Winter war und abends wirklich kalt, hatten wir zunächst etwas Angst, dass uns kalt sein würde. Wir hatten uns schon vorgenommen den ganzen Abend 'muy frio' zu sagen, bis dieser Abend durch unzählige Caipirinhas und brasilianischer Samba-TänzerInnen schließlich 'muy caliente' wurde 🔥. Dieser Tag war einer der Tage, bei denen man sich abends singend in den Armen liegt, einfach dankbar ist für alles und manchmal gar nicht fassen kann, was da gerade alles passiert. Er wird mir für immer als einer der schönsten Tage in meinem Sabbatjahr in Erinnerung bleiben 🧡.

Von Buenos Aires aus ging es mit der Fähre nach Uruguay, in die älteste Stadt Colonia del Sacramento am Rio de la Plata (= Silberfluss). Hier blieben wir für 2 Tage und sahen uns unter anderem die wunderschöne kleine Altstadt an, die seit 1995 zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. 

Uruguay gilt als das sicherste Land in Südamerika. Sein Name bedeutet übersetzt “Land of birds", was man sofort versteht wenn man sich umschaut, denn hier wimmelt es nur so von bunten Vögel und Papageien. Nach Colonia ging es weiter in die Hauptstadt des Landes, nach Montevideo“Mont e vido eu” soll der portugiesische Entdecker Mallagan nach seiner Ankunft gesagt haben. 


Der Legende nach soll so der Name entstanden sein. Uruguays Hauptstadt ist um einiges ruhiger als Buenos Aires, stiller und friedlich. Auch hier laufen die Menschen mit ihrem heißen Wasser und dem geliebten Mate-Tee über die Straßen von A nach B.

Mit dem Rad ging es für uns auf Entdeckungsreise durch die Stadt und auf die Suche nach Empanadas.

Was die Sehenswürdigkeiten angeht, ist Uruguays Hauptstadt recht überschaubar, sodass es nach zwei Tagen auch schon weiter in Richtung Countryside ging.

Unsere Ranch lag mitten im Nirgendwo. Ein Traum von einem Haus auf einem großen Grundstück mit unzähligen Tieren. Das Beste war aber, dass es hier keinen Empfang gab. Drei Tage lang nur wir, Empanada-Kochkurse, Tischtennis, Volleyball und das abendliche Beisammensein am Lagerfeuer - herrlich!




¡Bom dia! Brasilien ist das größte Land Südamerikas und nimmt fast die Hälfte des gesamten Kontinents ein. Die Grenze in dieses schöne und wahnsinnig grüne Land überquerten wir bei den Wasserfällen. Von der brasilianischen Seite aus, hat man einen unfassbaren Blick auf die Wasserfälle, die größtenteils in Argentinien liegen. 

Nach unserem unvergesslichen Tag bei den Wasserfällen, dem Abend mit den brasilianischen Samba-TänzerInnen und zu vielen Caipirinhas, flogen wir am nächsten Tag nach São Paulo um von dort aus weiter die Küste hinauf zu fahren. Ziemlich genau zwischen  São Paulo und Rio de Janeiro liegt  Paraty an der Costa Verde. Hier findet man nicht nur traumhafte Strände, sondern auch eine malerische Altstadt, die mit ihren kleinen weißen Häusern sowie bunten Fenstern und Türrahmen zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und ihre Besucher in eine andere, frühere Zeit versetzt.


Das Kopfsteinpflaster in der gesamten Altstadt ist noch original erhalten aus dem 17. Jahrhundert und so uneben, dass man stets aufpassen muss, wo man hintritt. Zum Schutz dieses kulturellen Schatzes sind Autos hier nicht erlaubt. Der Schutz vor den Gezeiten ist wahrlich schwieriger. Bei Flut liegt die gesamte Altstadt regelmäßig unter Wasser und wenn man nicht schnell genug ist, steht man schonmal hüfthoch mittendrin.  




Die frühere Pirateninsel Illha Grande liegt im Atlantik, nur knapp 100km von Rio entfernt. Autos gibt es auf der Insel zum Glück auch nicht. Dafür aber unzählige Wanderrouten.

 

Praia de Lopes Mendes gilt als einer der schönsten Strände der Welt, der so naturbelassen ist, dass man ihn nur nach einer ca. 30minütigen Wanderung durch den Regenwald erreicht. Leider war es an dem Tag als wir dort waren ziemlich stürmisch. Obwohl es zu gefährlich war ins Wasser zu gehen und die Flut von Minute zu Minute weiter den Strand einnahm, war es doch wahnsinnig schön dort.



Willkommen in der schönsten Stadt der Welt (zumindest meiner Meinung nach 😀): Rio de Janeiro.

Schon von weitem begrüßt uns die 30m hohe Christusstatue “Christo Redentor” auf dem Corcovado-Berg natürlich mit offenen Armen. Sie ist das Erste, das wir von Rio sehen. Die Vorfreude wird immer größer. Wir müssen uns beeilen, checken ins Hostel ein und machen uns auf den Weg ins Maracanã-Stadion, um ein Spiel der Flamengos zu sehen. Die Flamengos gewinnen - aber auch wenn uns das nur am Rande interessiert, ist die Stimmung super. Abends geht es dann für einige Caipirinhas an den weltberühmten Strand der Copacabana. Natürlich wird hier auch getanzt und wir stürzen uns gleich ins Getümmel. Am nächsten Tag geht es - nach unzähligen, Churros, Acai-Beeren und weiteren Caipirinhas - auf den berühmten sugarloaf, den 394m hohen Zuckerhut. Pünktlich zum Sonnenuntergang kommen wir oben an: vor uns, strahlend schön: Rio de Janeiro. Mit einem abschließenden Gleitflug über diese Stadt endete meine Südamerika-Reise. Mit wahrscheinlich noch zu viel Alkohol von den ganzen Caipirinhas im Blut, habe ich leichtfertig gedacht "Warum nicht?" - und los ging's... obwohl es mich zuerst einiges an Überwindung kostete, war es nach dem Absprung  einfach nur aufregend und toll :).




Wie schnell geht bitte ein Jahr vorbei? Die 365 Tage sind fast rum und irgendwie hatte ich das Gefühl noch etwas sehen zu müssen, die letzten Tage noch sinnvoll zu nutzen. Allein schon diese Überschrift schreiben zu müssen, fällt mir schwer. Kann ich bitte noch ein weiteres Sabbatjahr dranhängen? 😀🙈
Bevor es wirklich wieder zurück in die Schule geht, wollte ich noch ein wenig durch Europa reisen. 


Mein erster Stopp sollte Schottland sein. Die Hauptstadt Edinburgh ist einfach nur wunderschön und gehört für mich neben Rom und Lissabon zu den schönsten Hauptstädten Europas. Hier findet man britisches Design und Architektur in seiner Perfektion, in der gesamten City und zwar bis ins kleinste Detail. "Who indeed that once seen Edinburgh, but must see it again in dreams waking or sleeping", hat Charlotte Bronte mal zu Recht gesagt. Auch für Harry Potter Fans ist die Stadt ein absolutes Highlight. 

Da J. K. Rowling den größten Teil ihrer Bücher hier geschrieben hat, gibt es viele interessante Dinge in der Stadt, die sie entweder für ihre Geschichte inspiriert haben oder Orte, wo sie sich die Zeit genommen hat, ihre Inspirationen aufzuschreiben. 
So brachte sie zum Beispiel der “Greyfriar’s Kirkyard”-Friedhof auf die Idee des legendären Kampfes zwischen Harry und Lord Voldemort im 4. Teil. Auf diesem findet man auch einige Namensgeber für viele Charaktere, wie zum Beispiel Thomas Riddell, William McGonagall, Moodie, oder oder…
Gleich neben dem Friedhof liegt die “George Heriot”-Schule. Die Eliteschule war früher mal eine Schule für Waisenkinder, die (die sonst so teure Schule) auch heute noch kostenlos besuchen dürfen. Die Schule verfügt über vier Häuser in den vier Ecken der Türme - die Ähnlichkeit zu Hogwarts ist also unverkennbar. Das jüngste Kind von J. K. Rowling besucht die Schule noch immer (Stand 2022). 
Schottlands meist fotografierte Straße ist die Victoria-Street, welche Rowling mit ihren vielen kleinen Shops für die Winkelgasse inspiriert haben soll. Hier findet man viele Merchandise-Läden und ein Harry Potter-Museum. 
Eine berühmte Geschichte von Maggie Dickson soll J.K. Rowling für die Figur des fastkopflosen Nicks inspiriert haben. Hier die Kurzform: Maggie Dickson wurde im Jahre 1724 gehängt, nachdem sie ihr uneheliches Kind getötet hatte. Die Erhängung funktionierte jedoch nicht so wie geplant - Maggie war noch immer am Leben und wurde von da an “Half-Hangit Maggie”genannt: “Half-Hangit Maggie” und “Nearly-Headless Nick” … ihr versteht schon :).

Neben all dem Harry Potter Kram ist Edinburgh auch sonst mehr als sehenswert: Edinburgh Castle thront majestätisch über der Stadt und das Royal Museum gehört zu den schönsten Museen, die ich bisher besucht habe und ein Besuch ist, wie in allen Museen Großbritanniens, kostenlos. 

 

An einem anderen Tag machte ich einen Ausflug ins schottische Hochland. Hinaus aus dieser wahnsinnig tollen Stadt ging es mitten hinein in die nicht weniger schöne Berg- und Küstenlandschaft Schottlands ... überall grün, klare Seen und unzählige Lochs. Auch in den Highlands kam man an Harry Potter nicht vorbei, da auch hier viele Szenen gedreht wurden. Hier befindet sich unter anderem der Verbotene Wald, der Platz von Hagrids Hütte und die Insel, auf der Dumbledores Grab ist. Der jedoch wahrscheinlich berühmteste Drehort ist der Glenfinnan-Viadukt, der zwischen Fort William und Mallaig liegt. Über diese Brücke sind Harry und Ron mit dem Auto der Weasleys geflogen, nachdem sie den Hogwarts-Express "verpasst" hatten. Im Jacobite Stream Train kann man ganz stilecht selbst über die Brücke fahren oder diesem beim Überqueren des Viadukts zuschauen. 

 

Meine Reise durch das Vereinigte Königreich ging weiter nach Nordirland, genauer gesagt nach Belfast. Nach einem kurzen Aufenthalt in dieser kleinen aber lebendigen Stadt mit großer Historie, ging es an der Küste entlang hin zum berühmten Giant causeway. Dieser besteht aus etwa 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen, die vor 60 Millionen Jahren wahrscheinlich durch die Abkühlung heißer Lava entstanden sind. Berühmt wurde er dann vor allem dadurch, dass dort viele Filme und Serien, allen voran "Game of Thrones" gedreht wurden. 

 

Aus dem kühlen Großbritannien ging es weiter an die Küste Andalusiens - ¡hola Espana! Das Besondere an Málaga ist der Mix aus Stadt und Meer. In der spanischen Hafenstadt sieht man Leute, die mit nassen Haaren durch die Straßen laufen, weil sie gerade vom Strand kommen. Ein absolutes Highlight war für mich das Museo Picasso, welches Pablo Ruiz Picasso gewidmet ist, der 1881 in Málaga geboren wurde. Hier findet man ca. 200 Skulpturen, vor allem aber Gemälde aus allen Schaffensphasen seiner Zeit. Málaga ist außerdem der ideale Ausgangspunkt um die umliegenden Regionen zu erkunden. So ist Gibraltar gute 2 Stunden entfernt. Also rein in den Bus, einmal quer über die Landebahn des dortigen Flughafens und rauf auf den Felsen, des Vereinigten Königreichs, auf dem es von den einzig frei lebenden Affen in Europa nur so wimmelt. Wenn man nicht aufpasst, klauen sie einem gerne Essen, Trinken oder wertvolle Gegenstände oder klettern zu einem ins Auto. 

 

Nachdem ich bis hierher hauptsächlich alleine unterwegs war, wollte ich danach schließlich Elli in Italien treffen. Alleine zu reisen ist toll und hat seine Vorteile aber als ich Elli auf einer Bank vor dem Hauptbahnhof in Pisa sitzen sah, freute ich mich riesig von jetzt an zu zweit unterwegs zu sein. 

Da wir ziemlichen Hunger hatten und es nicht wirklich viel besseres als italienisches Essen gibt, ging es als erstes in ein kleines gemütliches Restaurant. Danach sahen wir uns die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten an, für die 1-2 Tage aber wirklich ausreichend sind. Umso mehr freuten wir uns auf den nächsten Tag und den Zug nach La Spezia. Von hier aus wollten wir uns Cinque Terre anschauen. Die Region besteht aus fünf kleinen Dörfern, die entlang der Küste liegen und durch Wanderwege und Züge miteinander verbunden sind: Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Nach insgesamt 3 Wochen ging es dann, gemeinsam mit Elli wieder nach Hause.