Juli 2021: Wie wahrscheinlich viele träumen auch wir von einem eigenen (selbst ausgebauten) Van, mit dem wir die Welt erkunden können. Um zunächst einmal auszuprobieren, ob das wirklich etwas für uns ist (bevor wir in einen eigenen investieren), haben wir uns Anfang August einen VW Bulli geschnappt. Damit ging es für drei Wochen Richtung Süden.

Um es bereits vorweg zu nehmen: Das Reisen mit dem Camper ist definitiv etwas für uns und wir können es gar nicht erwarten irgendwann unseren ganz eigenen zu besitzen!!! :)

Zunächst ging es jedoch mit diesem gemieteten Bulli ins schönste Bundesland Deutschlands: Bayern.

Nach einer ersten ganz unromantischen Nacht auf einem dunklen Parkplatz, liefen wir am nächsten Morgen zum Königssee. Hier befindet sich außerdem der smaragdgrüne Obersee sowie der höchste, deutsche Wasserfall, der Röthbachfall. Danach ging es auch schon weiter auf unserer Reise Richtung Sonne! :)

 



Vom Königssee aus ging es nach Slowenien. Slowenien ist ein kleines Land zwischen Österreich, Italien und Kroatien und gar nicht weit von Deutschland entfernt. Vor allem aber ist Slowenien eins: unbeschreiblich schön! Das kleine Land erinnert teilweise an Österreich oder Bayern, hat jedoch seinen ganz eigenen Charme.

Für uns ging es als erstes ins Soča-Tal des Triglav Nationalparks. Die Soča ist ein türkisfarbener, kristallklarer Fluss, der in den Julischen Alpen entspringt und sich dann nach Süden schlängelt. Als einer der schönsten Gebirgsflüsse Europas zieht die Gegend rund um den malerischen Urlaubsort Bovec Naturliebhaber, Outdoorfans und vor allem Wassersportler aus aller Welt an. Hier kann man im, auf und über dem Wasser zahlreiche Akitvitäten ausprobieren, wie z. B. CanyoningRafting oder Kajaking.

Nach einer Nacht mit Blick auf die wunderschöne  Soča , ging es am nächsten Morgen nach Bovec, wo wir uns spontan für eine Raftingtour auf jenem Fluss entschieden haben. Nach einer kurzen Einweisung ging es mit 6 Anderen und einem Guide ins wilde Wasser.

Zunächst ging es langsam voran und wir übten das Paddeln im gleichen Rhythmus und die unterschiedlichen Kommandos, um uns erfolgreich durch den Fluss navigieren zu lassen.


So war zum Beispiel "Bum Bum" ein Kommando dafür, sich bereit für den Aufprall an einen Felsen zu machen. 

In den "Pausen" hatte man die Möglichkeit von Felsen zu springen oder das Schlauchboot als Rutsche oder Trampolin zu benutzen. Das Wasser war übrigens super kalt! :D Zusätzlich zu dieser ganzen Action konnten wir Sloweniens wunderschöne Landschaft vom Wasser aus genießen. Mit ein wenig Glück kann man sogar einige Tiere, wie zum Beispiel Rehe, am Ufer sehen.

Nach gut 3 Stunden endete unsere Wildwassertour. 

Auch wenn die Strömung am Ende etwas stärker wurde, ist so eine Rafting-Tour sowohl für Anfänger ohne Vorerfahrung alsauch für Familien mit Kindern gut geeignet, da die Kommandos des Guides das Boot sicher flussabwärts bringen.


Weiter ging es Richtung Bohinj. Bohinj ist ein kleiner Ort, der umgeben von den Julischen Alpen, in einem Tal liegt. In diesem liegt der wunderschöne Bohinjsko jezero, der Bohinjsee. Unser Ziel war der kleine Campingplatz direkt am See. Auf dem Camp, das mitten in der Natur liegt und zahlreiche Aktivitäten anbietet, sollte für die nächsten Tage unser Stellplatz sein.

Am ersten Tag haben wir uns zwei Fahrräder ausgeliehen und sind damit ins 30km entfernte Bled gefahren. Der kleine Ort mit seinem gleichnamigen ebenso schönem Alpensee (Blejsko jezero) gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Sloweniens. Der Rundweg um den See ist 6km lang. Die Kirche auf einer kleinen Insel in der Mitte des Sees ist das bekannteste Fotomotiv des Ortes. Hoch über dem See thront die älteste Burg Sloweniens. Hier hat man, neben der Besichtigung zahlreicher historischer Dinge, eine tolle Aussicht auf den See. 

Wenn man in Bled ist sollte man sich außerdem die Bleder Cremeschnitte nicht entgehen lassen - eine rechteckige Vanillecremetorte mit Blätterteig - so lecker!

 

Am nächsten Tag ging es in die Natur. In Bohinj gibt es über 300km markierte Wanderwege, um den Wocheiner See aber auch hoch hinaus entlang des majestätischen Triglavs, des höchsten Bergs Sloweniens. Unser Ziel war der Crno jezero (der schwarze See), der auf 1319m hoch oben im Gebirge liegt. Viele Abschnitte des Aufstiegs konnte man nur mithilfe von Drahtseilsicherungen überwinden, was unseren Ausflug super spannend gemacht hat. Obwohl es größtenteils geregnet hat und wir zwischendurch komplett durchnässt waren, war das Wandern hoch oben über den Regenwolken einmalig und der Ausblick über das gesamte Tal unvergesslich.

 

 




Unser nächster Stopp war die kleine Stadt Pula in Kroatien. Der 3km entfernte Campingplatz Arena Stoja liegt auf einer Halbinsel und ist dadurch fast komplett von der Adria umgeben. Durch die zahlreichen Pinienbäume und steinigen Klippen wirkte der Campingplatz insgesamt sehr natürlich und ursprünglich. Mit ein wenig Glück konnte man während der Dämmerung sogar Delfine im Meer beobachten. 

Die Stadt Pula beeindruckte mit einer wunderschönen Altstadt, kleinen Gassen mit leckerem Essen und dem sechstgrößten Amphitheater der Welt, welches heutzutage für viele Veranstaltungen genutzt wird. 

Obwohl Kroatien uns super gut gefallen hat, sind wir schon ein wenig früher erneut Richtung Slowenien aufgebrochen, da uns dieses kleine Land so beeindruckt hat. 

Wie bereits erwähnt ist das Reisen mit dem Campervan durchaus etwas was wir ganz schnell wiederholen möchten - vielleicht ja schon ganz bald mit unserem eigenen! :)


August 2021: "SLOW TRAVEL" - Was bedeutet das eigentlich? Sucht man im WWW nach einer Definition so findet man viele Interpretationen, unterschiedliche Akzent-uierungen abhängig davon, was man erleben und erfahren möchte.

Im Kern geht es darum, langsam und bewusst unterwegs sein. Die Reise entspannt anzugehen und nicht von Ort zu Ort zu hetzen. Bei mir ging es vor allem auch darum, nicht das Flugzeug zu benutzen (auch terranes Reisen genannt), nachhaltig (mit Bus und Zug) unterwegs zu sein und sich dabei möglichst viel Zeit zu lassen. In Europa ist dies ja eigentlich auch sehr gut möglich. Die folgende Route war daher wie gemacht für eine Slow-Travel-Reise:

 

Nach einem Besuch bei Verwandten ging es zunächst in den Norden Polens. Meine Meinung nach findet man hier einige der schönsten Städte des Landes. Eine davon ist Toruń (dt. Thorn). Die Stadt an der Weichsel ist die Geburtsstadt des Astronoms Nikolaus Kopernikus sowie die Hauptstadt des Lebkuchens. Ihre Altstadt, mit den zahlreichen Gebäuden im gotischen Baustil, ist wunderschön und gehört zurecht zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 


Mithilfe von Mitfahrgelegenheiten und dem Nachtbus ging es quer durch Polen, über Warschau, in die litauische Hauptstadt Vilnius (dt. Wilna). 



Vilnius, die Hauptstadt Litauens, ist eine Stadt mit fast 600.000 Einwohnern und damit die bevölkerungsreichste Stadt des Landes und außerdem die größte Stadt des Baltikums. Die Stadt ist aufgeteilt in das alte, historische Viertel und das neue Viertel. In der Altstadt, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist, findet man viele schöne Gebäude im Barockstil. Da die Stadt nicht sehr weitläufig, sondern eher kompakt ist, kann man alles super zu Fuß erkunden.


Nach einigen Tagen in Vilnius ging es für einen Tagestrip nach Trakai. Die frühere Hauptstadt Litauens, die ca. 30km von Vilnius entfernt liegt, ist berühmt für ihre Wasserburg, die auf einer kleinen Insel liegt. Über eine kleine Brücke kommt man direkt zum Eingang der Burg. Wenn man Eintritt zahlen möchte, kann man sich die Burg auch von innen ansehen (ich war an dem Tag fein mit einem Blick von außen und erkundete lieber die Gegend.

Um die Burg herum findet man viele keine Stände oder Cafés. Außerdem eignet sich die Gegend super für eine Wanderung.


Nach einigen weiteren Tagen in Vilnius ging es mit dem Zug weiter Richtung Kaunas. Kaunas ist die zweitgrößte Stadt in Litauen und 100km von Vilnius entfernt. Quer durch die Stadt verläuft die Fußgängerzone, die einen mehr oder weniger an allen wichtigen Punkten der Stadt vorbeiführt.

 

Mit dem Zug ging es erneut weiter Richtung Ostsee. Die Hafenstadt Klaipeda ist die drittgrößte Stadt in Litauen und mit ihrem kleinen Zentrum, dem Kopfsteinpflaster, der maritimen Stimmung und den vielen Restaurants wirklich sehenswert. Mit dem Boot kann man in kurzer Zeit auf die Kurische Nehrung übersetzen. 


Ein 98km langer Strich geformt durch Wind, Sand und Wasser vor der litauischen Küste, der an der schmalsten Stelle nur 380m misst. Kilometerlange Sandstrände, Dünen, dunkle Kiefernwälder und viele kleine bunte Holzhäuser mit verwilderten Blumengärten. Ihr nördlicher Teil gehört zu Litauen, der südliche Teil zum russischen Kaliningrad. Die Kurische Nehrung gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist heute ein Nationalpark. Der Weg nach der Fähre führt zunächst einmal durch den Kiefernwald. Danach steht man im größten Sandkasten des Baltikums. Der Blick von der riesigen Sanddüne aus ist genial. Inmitten unzähliger Sanddornpflanzen und umkreist von Seeschwalben, kann man kilometerweit schauen - einfach wunderschön! 



Mein letzter Stop sollte die lettische Hauptstadt Riga sein. Mit dem Bus dauerte die Fahrt von Klaipeda bis Riga ca. 4 Stunden. Riga ist eine wunderschöne kleine Hauptstadt, die auch dadurch dass sie in unmittelbarer Nähe zur Ostsee liegt, so besonders ist. Mit dem Zug ist man in einer halben Stunde am Strand. So kann man sich jeden Tag ganz spontan zwischen Citytrip und Beachday entscheiden. 

Fazit Slow-Travel: Alles in allem ist Slow Travel eine wahnsinnig tolle und lohnenswerte Art zu reisen. Muße haben und sich Zeit zu nehmen (in einem Sabbatjahr sehr gut möglich) kann nicht nur ökologische Vorteile haben. Ohne vorher großartig nach Sehenswürdigkeiten gesucht zu haben, habe ich mich oft einfach treiben lassen, bin ohne Ziel durch die Straßen gelaufen oder habe auch einfach mal gar nichts gemacht. In Riga bin ich ganz spontan einfach einige Tage länger geblieben, nur um noch weiter am Strand liegen und die Ruhe genießen zu können.

P.S. Der (Reise-)Bus von Riga nach Dortmund benötigt übrigens 34 Stunden 😀🙈.




Ende August ging es für eine Woche in die Hauptstadt Italiens sowie in die Geburtsstadt der Pizza: 

November 2021:
Vorher: Für 5 Wochen wollte ich auf Sansibar, einer zu Tansania gehörenden Inselgruppe in Ostafrika, an einer Schule unterrichten bzw. die einheimischen Lehrer bei ihrer Arbeit unterstützen. Neben all der bürokratischen Vorbereitung (die einerseits wirklich aufwendig aber andererseits auch super sinnvoll ist, da nur so Volunteers dorthin kommen, die dies auch wirklich machen möchten), fiel mir vor allem die Unterrichtsvorbereitung (von Zuhause aus (!)) so schwer wie noch nie. Trotz vieler Informationen und einem Vorbereitungs-seminar (online) blieben noch unzählige Fragen offen:
 
- Welche Themen soll ich behandeln?
- Wie viele Kinder sind in einer Klasse? Welches (Vor-)Wissen bringen sie mit?
- Kann man vor Ort kopieren?
- Welches Material eignet sich?
- Was mitnehmen? Was wird wirklich gebraucht?
- usw.
 
Von mir wird nicht erwartet den kompletten Unterricht zu übernehmen, ja es ist nicht der Sinn, den lokalen Lehrkräften die Arbeit abzunehmen. Dennoch möchte ich die Zeit dort sinnvoll nutzen, mit den Kindern gemeinsam lernen und habe als Fachkraft auch einen persönlichen Anspruch an mich selbst :D Für diese Freiwilligenarbeit braucht man aber keine pädagogische Ausbildung und es ist bereits ab 18 Jahren möglich.

Angekommen: Morgens, kurz nach 8Uhr, das Thermometer zeigt bereits knapp 30 Grad. Durch das Gebäude der Juhudi English Medium School schallt der Soundtrack von Moana, da keine Fenster vorhanden sind, bekommt man jederzeit sehr gut mit, was die anderen Klassen so machen. Es herrscht eine ausgelassene und fröhliche Stimmung - Hakuna matata- eben.

"Jambo! Mimi ni mwalimu, Teacher Lisa”, stellte ich mich an meinem ersten Tag einer fünften Klasse vor, die ich für die nächsten 4 Wochen (natürlich wurde von uns doch verlangt den gesamten Unterricht zu planen und zu übernehmen aber okay) unterrichten würde. 8 Augenpaare schauen mich in einem knapp 12km²  großen Klassenraum neugierig an. Ein Junge steht auf, verlässt den Raum und noch ehe ich mich fragen konnte, wohin er wohl ging, kam er mit 2 Stühlen unter den Armen wieder zurück. Auf den einen Stuhl sollte ich mich setzen, der andere war zum Abstellen meiner Tasche gedacht. “Good Morning Teacher”, begrüßten mich alle freundlich und ich hatte direkt ein gutes Gefühl. In den ersten Tagen lernten wir uns kennen und ich versuchte mir einen Überblick darüber zu verschaffen, was die Kinder schon konnten. Vieles ist wie in meiner Schule Zuhause, vieles ist anders. An Material bzw. einer vernünftigen Grundausstattung fehlt es völlig. Durch eine Spendenaktion konnten wir Freiwillige jedoch viele benötigte Materialen besorgen. Dafür auch hier noch einmal: VIELEN DANK!!! 🙏🏻 


Im Unterricht erzählten die Kinder auch von ihren Träumen. Eines berichtete davon, dass es gerne einen eigenen Ball, ganz für sich alleine hätte. Vielleicht genau deswegen können die Kinder eine Sache besonders gut - Teilen: Jeder noch so kleine Keks wird mit der gesamten Klasse geteilt. 

Auffällig ist, dass die allermeisten Kinder (an solch privaten Schulen) vieeeeel besser Englisch sprechen, als gleichaltrige Kinder an deutschen Schulen, obwohl sie diese Fremdsprache ja auch erlernen, da die Muttersprache Swahili ist. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass vor allem die Freiwilligen einfach gezwungen sind, die Dinge auf Englisch zu erklären, da sie in der Regel kein Swahili sprechen (außer vielleicht die wenigen Worte, die man durch den Film „Der König der Löwen“ gelernt hat 😁).
Die Kinder der Juhudi Schule sind sehr gut darin, Dinge aufzusagen und schnell auswendig zu lernen. Wenn es jedoch um das Erfinden eigener Texte oder Geschichten, um Kreativität und Eigenständigkeit geht, tun sich sogar die älteren Kinder noch erheblich schwer. 
Ein Streit wird von den Kindern meist körperlich gelöst, bedingt durch die Kultur und dem offensichtlichen Mangel anderer Deeskalationsmöglichkeiten. Auch das Schlagen der Kinder durch die Lehrer ist auf Sansibar legal. Der Schulleiter versuchte uns in einem Gespräch darüber zu erklären, dass die Kinder dies schon durch die Eltern Zuhause erlernten und es noch Zeit brauche, bis sich die Sichtweisen und Gesetze ändern würden - ich hoffe soo sehr, dass dies gaaaanz bald ist). 



Graduation Day: In den letzten Tagen vor dem „Graduation Day“, also dem großen Abschiedsfest zum Ende des Schuljahres, konzentrierten wir uns besonders darauf, etwas für diesen Tag vorzubereiten. Meine Klasse wollte einen Tanz und einen Song aufführen. Außerdem schrieben die Kinder den Lehrern Briefe, die sie ihnen an diesem Tag überreichen wollten. 

Entgegen dem sonst so chaotischen Schulalltag verlief der Graduation Day überraschenderweise erstaunlich professionell, mit einem Timetable inklusive Informationen zu den einzelnen Programmpunkten, sowie einem DJ-Team und einem Kameramann. Zwischendurch wurde immer wieder viel getanzt 💃🏼.

Die Kinder haben ihre Sache richtig super gemacht.

Am Ende wurden Zeugnisse, Zertifikate, Glückwünsche und zuletzt unsere vorbereiteten Tüten mit den wichtigsten Schulmaterialien (für das nächste Schuljahr) verteilt. Nach zahlreichen Fotos, Umarmungen und ein bisschen Blödsinn verabschiedeten wir uns von den Lehrern und Kindern, die nun in die (Sommer-)Ferien gingen.


Außerhalb der Schule: (irgendein) Donnerstag, 19:32Uhr: - Die Sonne ist bereits untergegangen - während der Muezzin die Muslime ein letztes Mal an diesem Tag zum Gebet ruft, erfüllt auch die Zanzibar-Playlist vom Rooftop des Freiwilligenhauses die Stille des beginnenden Abends unter dem Sternenhimmel. 6 motivierte Mädels haben sich fest vorgenommen, bei noch immer bestehenden 29 Grad, eine Runde zu sporteln. Erst ein paar Kraftübungen, dann eine Runde Yoga.

In den ersten Wochen haben wir dies auch regelmäßig durchgezogen, außer dienstags, denn Tuesday-Night = Karaoke-Night im "6 Degrees" in Stone Town. Zurück ging es dann meistens mit dem boda boda (Roller oder Motorrad). Dabei war es auch gar nicht ungewöhnlich, wenn genau vor einem ein riesiger Krebs über die Straße lief oder man von einer Ziege auf einem anderen boda boda überholt wurde. Letztlich war ich war jedes Mal froh, wenn ich die Fahrt überlebt hatte :D.
An den freien Wochenenden erkundeten wir die Insel, schliefen in Hostels/Hotels oder mieteten ein Boot/Dhow mit dem wir in den Sonnenuntergang segelten. An solchen Tagen war die schwierigste Entscheidung eigentlich nur die, ob man zum Mittag ein "Ufuta" (= Sesambrot) oder ein "Chapati" (= in der Pfanne gegrilltes Brot) isst -

HAKUNA MATATA eben und alles immer schön POLE POLE! ☀️



Dinge, die man in einem schönen Reisebericht eher weglässt:
- Wie bereits erwähnt, war es nicht immer leicht, die dortige Armut, verglichen mit unserem Leben im Überfluss zu ertragen. Dabei hatten die Kinder der Juhudi-School noch „Glück“, da sie die Möglichkeit hatten, eine private Schule zu besuchen. Kinder deren Familien sich so etwas nicht leisten konnten, besuchten in der Regel eine öffentliche, eine Government-School, in der bis zu 40Kinder in einer Klasse waren und in der es (auch wenn es kaum vorstellbar ist) noch weniger Schulmaterial gab. Außerdem gibt es auch Kinder, die gar keine Schule besuchten und sich meistens am Strand aufhalten und mit Dingen spielen, die das Meer anspült (wie z.B. ein Fahrradreifen, die Schnur eines Fischernetzes, die sie als Springseil benutzten oder alte Flip Flops.) oder sie fragen Touristen nach Geld, damit sie sich für diesen Tag etwas zu essen kaufen konnten.

- Auf Sansibar ist regelmäßiger Wasser- und Stromausfall ganz normal. Wie oft stand ich im Dunkeln unter der Dusche oder konnte nicht (Ab-)Waschen, da kein Wasser vorhanden war??? 😁

- Es ist super schwierig Dinge sauber zu halten, da einfach alles immer sofort staubig und dreckig ist.

- Es war eigentlich immer heiß (30 Grad), heißt die Temperatur verändert sich auch in der Nacht nur minimal, man schwitzt eigentlich immer und schläft die meiste Zeit schlecht.

- MOSKITOS 🦟🙈

 

- Sansibar hat echt ein Müllproblem. Der Müll wird einfach auf offener Straße (oder sogar im hinteren Teil auf dem Schulhof) verbrannt. 

- Ich liebe die Pole-Pole- und Hakuna matata - Lebenseinstellung der Einheimischen ABER bei bestimmten wichtigen ernsthaften oder auch teuren Dingen, war es häufig auch ermüdend, hinderlich und kräftezehrend, wenn man Ewigkeiten für alles braucht, warten muss und am Ende des Tages nicht wirklich viel geschafft hat.

- Mit bis zu 24 anderen Freiwilligen in einem Haus braucht man auch mal seine Ruhe (sorry Leute, ich liebe euch!!! 😁❤️ ASANTE SANA für diese schöne Zeit!). 

Corona: Bis zu der Nachricht einer neuen Virusvariante am 26.11. haben wir uns darüber überhaupt keine Gedanken gemacht. Auf Sansibar trägt niemand eine Maske. Wenn es doch einer der Einheimischen tut, dann hat er/sie Corona, so sagt man. Ab dem 26.11. waren wir alle sehr besorgt, dass auch Tansania zum Virusvariantengebiet erklärt wird und schauten nach möglichen Alternativen. Ich bin froh, dass ich am Ende doch einfach geblieben bin.



Dezember 2021: 

Tag 1: Wanderung durch das Ajloun Nature Reserve (Im Norden von Jordanien, ca. 1Stunde von der syrischen Grenze entfernt).


Tag 2: The Dead Sea: Als Schwimmerin definitiv das verrückteste Wasser, in dem ich je geschwommen bin :D


Tag 3: Auf dem Weg in die Felsenstadt Petra.


Tag 4: PETRA


Tag 5: Wadi Rum